Wir haben mal wieder gebaut, damit unser diesjähriges Stück nicht nur inhaltlich etwas zu bieten hat, sondern auch optisch etwas hermacht. An sich läuft so ein Bühnenbautag immer ähnlich ab: Es ist fast immer heiß, meistens arbeiten wenige, während viele über deren Arbeit fachsimpeln und es gibt bei uns immer Fleischwurst und Brötchen zu Mittag. Was auch immer gleich – und hier vielleicht mal eine kleine Geschichte Wert – ist, ist der jährliche Baumarkt-Besuch.
Ein Bühnenbautag beginnt in der Regel damit, dass jemand feststellt, dass etwas zum Bauen der Bühne fehlt. In diesem Jahr war das die Tapete mit Steinoptik. Wie immer erklärt sich daraufhin jemand bereit, mal schnell zum Baumarkt zu fahren. In diesem Jahr war das Julius. Der Baumarkt-Beauftragte schickt dann regelmäßig Fotos des Baumarkt-Angebotes an die anderen Gruppenmitglieder, die gemeinsam diskutieren, welche Tapete beispielsweise gekauft wird.
Währenddessen wird im Piushaus weitergebaut und wie immer war es auch in diesem Jahr so, dass dann weiterer Baumarktbedarf auffällt. Die Wünsche wurden also sukzessive telefonisch oder per WhatsApp an Julius im Baumarkt weitergegeben. So sollte er noch Glattkantbretter besorgen, Holzleisten, eine Gardinenstange und Kunstrasen. Der Kunstrasen wurde wenig später wieder „abbestellt“. Kaum hatte er das Holzleistenangebot genau unter die Lupe genommen, wurde umdisponiert: Doch keine Holzleisten, sondern Styroporstuckleisten sollten es werden. Also machte sich Julius wieder auf die Suche.
So können durchaus mal drei Stunden ins Land ziehen bis der Baumarkt-Beauftragte wieder im Piushaus ankommt – schon sehnlichst erwartet von den anderen, die auf die Baumaterialien angewiesen sind. Wer nun sagt, mit einer vorausschauenderen Planung hätten wir viel Zeit sparen können, der hat wohl recht. Aber dann wäre es ja nur halb so witzig und wir müssen doch unsere Tradition erhalten. ?